... und dann ist wirklich schon Heilig Abend? Oooh, dieser Dezember hatte nur gefühlte fünf Tage. Für mich könnte es jetzt noch zwei Wochen ruhig laufen, mit Zeit für Spaziergänge, Teestunden und Stelldichein mit den Freunden, die auch alle wie ich in die Weihnachtsstressversenkung entschwunden sind. Vor lauter Vorbereitungen kehrt der
Advent gar nicht richtig ein. Ich hätte gern mehr vor dem Fenster gesessen und die Meisen beobachtet, wie sie sich alle auf dem Apfelbaum anordnen, als wären
sie die neuen Winterfrüchte. Ich hätte gern mehr Stille in mich aufgesogen, den Draht nach Oben heißer sein lassen. Aber jetzt ist er da, der Tag vor Heilig Abend. Dank des Hausvaters Überlebensstrategie ist die weihnachtliche Hausfrau vor mehreren Freakouts pro Tag verschont geblieben. Alle Vorbereitungen, die so ein Haus (!) braucht, wenn die Großfamilie im Anmarsch ist, wurden schön abgearbeitet und abgehakt. Stick to the plan! Vor allem, wenn mir ständig noch neue Ideen kommen, was ich für wen schnell eben nähen könnte, was noch gebacken werden müsste, wo unsäglich dringend geputzt werden sollte ...
Mein Winterwald als Lösung für schnell gemachte Geschenke gefällt mir so gut, ich kann mich kaum davon trennen und die Tannen auseinander reißen. Aber ich dachte, es wäre doch nett wenn alle dieses Jahr kleine Bäumchen bekommen. Und ich war gar nicht die einzige mit der Idee.
Soulemama und
Maya made haben auch wunderschöne Tannen genäht.
Wenn diese rätselhafte, immer unzuverlässige Natur der Weihnachtsstimmung bei mir auch nur langsam eintrudelt (der Oreo-Cappucino könnte dafür hilfreich sein), mein Mini Blondie hat sie eindeutig schon abbekommen. Sie ist diese Woche so fröhlich und vergnügt ... und oh, wenn sie nur wüsste, was morgen für sie unter dem Christbaum stehen wird. Ich kann es kaum erwarten, ihr Gesicht zu sehen.
Gestern haben wir Plätzchen gebacken, was harte Arbeit war. Wir mussten den Teig in kleine Stücke schneiden und mit den Händen anwärmen, bevor er sich ausrollen ließ. Aber Mini Blondie ist eine großartige Bäckersfrau. Erstmal werden Bauch, Hände und Wangen mit Mehl bestäubt. Die Puppenarme müssen auch eingemehlt werden. Dann kann das Ausstechen losgehen.
Wenn es nach ihr ginge, würde so das Backen aussehen: Einfach alles reichlich mit Mehl bestreuen. Oh ja, ich kann mich erinnern, das war der größte Spaß. Zum Glück sind doch einige Blecke Plätzchen herausgekommen. Aber wir müssen wohl Mäuse haben - heute sind kaum noch welche da.
Jetzt sind die Geräusche der Geschäftigkeit vom Tag verklungen, auch kein Lachen und Spielen mehr, nur Stille, Vorfreude und der Wind, der im Ofen säuselt. Ob er noch einmal Schnee bringt? Es wäre so schön. Das letzte Weihnachten mit Schnee ... da muss ich noch ein Kind gewesen sein.
Jetzt werde ich ganz allein den Baum schmücken, einen Chai trinken, die Geschenke einpacken ... und dann bleibt die Weihnachtsstube bis morgen Nachmittag abgeschlossen.
Dann müssen es sich eben morgen erstmal alle in der Küche gemütlich machen.